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THEMA: "Respect my existence or expect my resistance"

"Respect my existence or expect my resistance" 4 Jahre 5 Monate her #132

"Respect my existence or expect my resistance"
(Respektiere mein Sein oder erwarte meinen Widerstand)

Ich habe diesen Satz kürzlich in Camden Town(London), in Riesenbuchstaben(auf eine Häuserwand gemalt), gelesen und dieser Satz hat mich betroffen, berührt und hat Wellen geschlagen. Etwas in mir wusste um die Wahrheit dieses Satzes, eine Wahrheit die nicht zu diskutieren ist, weil sie eine Tatsache ist. Das Mental schaltete sich ein und versuchte darzulegen, warum Widerstand nicht stimmig sein kann, in einer mental geglaubten spirituell liebenden Version der Wirklichkeit, in der man quasi von sich selbst (meist unbewusst) erwartet, alles und jedes(auch Nichtrespekt) zu integrieren, als Ausdruck des Einen(denn Alles ist ja Ausdruck des Einen, denn wäre es das nicht, würde man ja an die 2 glauben, an eine Gegenkraft, an etwas, das" Alles was ist", NICHT ist).Und hier, genau hier eröffnet sich ein Schlachtfeld der besonderen Art. Ein mentales Schlachtfeld des Entweder-Oders. Ich spreche hier in diesem Artikel vorallem jene Menschen an, die bewusst oder unbewusst von sich erwarten, alles und wirklich alles liebend anzunehmen. Der wache Leser merkt schnell, dass sich in diesem Satz das Wort "erwarten" befindet. Und genau jene "Erwartung" an sich selbst bringt viele Menschen(die intuitiv durchaus um eine liebevolle Version der all-einen Wirklichkeit wissen) dazu aufzuhören, sich selbst zu respektieren, als verkörperte, fühlende, verletzliche menschliche Wesen. Sie wachsen über sich selbst hinaus in ihrer Vor-stellung eines liebenden Seins, missachten ihren meist zutiefst verletzten Emotionalkörper und bemerken alsbald eine Spaltung, einen Riss der sich durch ihr Selbstverständnis zieht. Sie verraten, verleumden sich selbst in ihrer Gesamtheit(all ihr Fühlen, all ihr Denken, all ihr Hoffen, Wollen etc) zugunsten einer Idee eines liebenden Seins. Sie wollen Liebe sein, ohne zu erkennen, dass es zumeist ihre Vorstellung und Wollen von Liebe ist, die dies in aller Einfachheit verhindert.

Was macht ein Kind, ein Pubertierender, wenn er sich in seinem Sein, in seinem So-Sein nicht geachtet, gewürdigt, gesehen..(kurz: respektiert) fühlt? Es/er/sie rebelliert. Einfach so, naturgegeben sozusagen. Was macht Mutter Erde, wenn wir sie nicht respektieren? Sie macht ohne zu "machen" das, was ihr "Sein" erhält. Sie reinigt sich, ob das uns nun gefällt oder nicht. Viele , die sich auf diesem Planeten als "Herrscher" fühlen, mögen das durchaus als Widerstand der Natur bezeichnen, doch ist es kein Widerstand, sondern ein natürlicher Akt einer Lebenseinheit sich selbst zu erhalten. Der Mensch, im übrigen ist das einzige mir bekannte Wesen, das ungeheure Energien dafür bereitstellt seine eigene Existenz(oder die seiner Mit-Bewohner) zu gefährden, bzw auszurotten. Hier ist die Frage zu stellen, wie weit er sich selbst respektiert(in der Gesamtheit seiner Bedürfnisse, die weit darüber hinausgehen, Geld, Image oder Macht zu HABEN) und mehr noch, wie weit er LEBEN an sich respektiert.

Respekt...zugegebenerweise ein fast veraltet scheinendes Wort, dem ein Hauch von Moder anhaftet, und das zudem noch einen schalen Beigeschmack altgeforderter "Hörigkeit" hat, die zuweilen unter dem harmloseren Wort" Respekt "verborgen lag.
Obrigkeiten galt es zu respektieren, Eltern, Gesetze...Sehr oft durften diese "Autoritäten" nicht hinterfragt werden. Es galt ihnen bedingungslosen Respekt entgegenzubringen, bedingungslosen Gehorsam, auch wenn diesen Autoritäten selten wahre Souveränität innewohnte, die, als Handlungsgrundlage zu nehmen, die Qualität des eigenen Er-Lebens gemehrt hätte.

Respekt: In Wikipedia findet man dazu folgende Definition: Respekt (von lateinisch respectio „Rückschau, Einschätzung, Betrachtung, Wieder-Schau“, im Sinne von „Beurteilung“, über frz. respect „Hochachtung“) bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einem anderen Lebewesen (Respektsperson) oder einer Institution. Eine Steigerung des Respektes ist die Ehrfurcht, etwa vor einer Gottheit. Die "Wieder-Schau" bezeichnet den Respekt der Unsicherheit des ersten Blicks. Hier bleibt das Subjekt respektvoll, indem es seine Sicht auf das Gegenüber von seinen schnellen Vorurteilen nicht allzu sehr trüben lässt. Wachsam prüft das Subjekt seine erste Hinsicht und schaut nochmals.

Wenn ich dies nun frei und für mich stimmig übersetzen darf, inkludiert etwas zu respektieren eine gewisse Demut, die Demut eines Menschen, der weiss, dass er weder Maß, noch Richter, noch Allwissender ist und eine Grundachtung für das Leben und alles Lebendige hat. Ich gehe hier noch ein bisschen weiter: ein Mensch, der sich selbst in seinem Sosein(u.a. auch in seiner Unwisssenheit) achtet und ebenso das wie immer geartete So-sein eines anderen.
Sich selbst und einen anderen gleichermassen zu achten, in seinem So-Sein zu respektieren, heisst in erster Linie auch sich selbst und den anderen anzunehmen, d.h. die Tatsache zu akzeptieren, dass man selbst und der andere (so) ist.

Viele Menschen, spirituell oder nicht, scheitern bereits hier. Wie oft(und ich denke, das betrifft jeden von uns) haben wir diese Sätze gesagt oder gefühlt: Das kann doch nicht wahr sein, das kann nicht sein, das gibt es doch alles nicht, der/die kann das doch nicht tun..etc. etc etc...Und alles in uns ist in diesen Momenten Widerstand. Ich spreche hier nicht von einem konstruktiven lebensbejahenden Akt(der selbstverständlich z.B. von herrschenden Interessen(ten) als Widerstand angesehen wird), sondern von einem tatsächlichen Widerstand in uns selbst, der die Akzeptanz dessen betrifft, was gerade ist. In diesem Widerstand sind wir ohnmächtig, haben wir keine Kraft konstruktive Taten zu setzen. Warum ? Weil wir uns innerlich weigern das zu akzeptieren was ist (ob es uns nun gut, böse, lebensfeindlich, begreifbar etc erscheint oder nicht,in uns oder ausserhalb von uns spielt im wesentlichen keine Rolle). Es existiert.Punkt. Und auch dieses Existierende, so abartig es uns scheinen mag, verlangt nach unserer Akzeptanz. Spätestens hier habe ich in ähnlichen Artikeln massiven Widerstand mancher Leser eingefahren, die mir vorwarfen, ich würde von ihnen verlangen, schreckliche Dinge gutzuheissen. Nie habe ich das gemeint. Akzeptanz dessen, was ist, hat nichts mit Gutheissen zu tun, nur mit der Anerkennung der Tatsache, dass es ist. Nur dann und ich sage bewusst nur dann, ist man selbstermächtigt(vom Selbst des Seins ermächtigt), schöpferisch zu wirken. Das Leben stellt sich nicht gegen sich selbst. Es gestaltet sich, immer neu. Ein in sich ver-zwei-felter Mensch hat nicht die Kraft zu schöpfen. Und die Zweiheit des Zwei-fels ergibt sich hier aus der schlichten Tatsache, dass ein Mensch im Inneren weiss, dass etwas existiert und es gleichermassen nicht glauben will oder kann.
Um es einfach auszudrücken: Es passieren Dinge und es gibt Dinge die einen fühlenden Menschen in den Wahnsinn treiben könnten, aber nur. solange er nicht bereit ist, anzuerkennen, dass es diese Dinge gibt. Wenn er dazu bereit ist, kann er Wirklichkeit gestalten, in dem er seiner eigenen inneren Wahrheit lauscht und diese befolgt, im Wissen um den steten Wandel( bzw.die Vergänglichkeit des von ihm im Innersten nicht als stimmig Gefühlten in seinem Erleben). Ich spreche von einer Wahrheit, die nichts mit Reservendosenweisheiten zu tun hat, sondern sich in jedem Moment neu zeigt. Ein Handeln aus dem Moment heraus, denn es ist weder die Vergangenheit, noch die Zukunft die ein Tor zur Gesamtheit des Seins liefert. Es ist nur das Jetzt und dieses gilt es zu achten. Jedem Moment wohnen schier unendliche Schöpfungsmöglichkeiten inne und die Macht, die uns gegeben, entspringt einzig dem Moment und unserer Verbundenheit mit allem Leben. Diese einfachen Sätze, von bewussten Wesen realisiert, bergen ein Schöpfungsbewusstsein, das die Kraft hätte alle herkömmlichen, lebensfeindlichen Strukturen zum Einsturz zu bringen, in einem einzigen Moment und dies mag einem bestehenden System durchaus als "Widerstand" scheinen und doch ist es nur ein Aufleuchten der Wahrheit, die in Demut erfahren, uns sowohl unsere Unzulänglichkeit, als auch unser Vermögen in einem Licht darzustellen vermag, das die Liebe und die Kraft erkennen lässt, die in dieser Akzeptanz dessen was ist ruhen.
Langer Rede kurzer Sinn: Lasst uns akzeptieren, was ist und leben, wie es uns gemäß ist.
In Liebe Lile.
PS: Ich habe in diesem Artikel bei weitem nicht alles beschrieben, was durch diesen einen Satz mir erwurde und viel Raum gelassen für Äste und Zweige des Erkenntnisbaumes, die dieser ursprüngliche Satz an der Hauswand zu gebären imstande ist. Würde mich sehr freuen, auch von Euch zu hören, was sich Euch aus diesem Satz oder/und diesem Artikel erwird.
Text: Lile an Eden, www.artvisionweb.com
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