Die folgende Geschichte ist sehr persönlich und ich erzähle
sie so persönlich ich es nur vermag. Heute ging ich in den
Wald, um die Tag-und Nachtgleiche zu ehren und ich fand
einen Platz, auf dem an der einen Seite ein mächtiger Stamm
aus der Erde ragte, der abgeschnitten war, tot sozusagen,
und an der anderen Seite eine vor Leben strotzende Birke
stand. Ich entzündete ein Licht für den abgeschnittenen
Stamm, für das in mir, was gestorben war, mich verlassen
hatte und ich entzündete dasselbe Licht für das Leben in mir,
das Erwachte und das noch zu Kommende.Ich sass genau in der
Mitte und wollte eigentlich meditieren, mich in mich selbst
fallen lassen, als eine Stimme anhob zu sprechen. Nicht dass
ich sie gehört hätte- nein-ich fühlte mit aller Deutlichkeit
das Gesagte und diese Worte möchte ich mit euch teilen,
obwohl sie sehr persönlich sind, sind sie doch an uns alle
gerichtet, die wir uns Menschen nennen:
" Immer und immer wieder haben wir dich gerufen, immer
wieder sagten wir dir "Erhebe den Blick zu den Sternen.."
und flüchtig hat dein Blick die Sterne aus den Augenwinkeln
gestreift, doch die Augen deines Herzens waren der Erde
zugewandt, den Menschen oder auch dem Menschen in dir.Immer
und immer wieder sagten wir dir : " Löse den Blick vom
Schwierigen, lasse Ängste und Schmerzen los," Doch du
wähltest es die Ängste und Schmerzen der anderen zu sehen
und weintest mit ihnen. " Erhebe dich aus ihrem Schmerz",
sagten wir, " du kannst ihnen nicht helfen, wenn du selbst
im Schmerz versinkst." Doch du sankst tiefer und tiefer in
die Ohnmacht hinein, bereit zu ertrinken mit jenen, die
vergessen hatten, die aufgegeben hatten, die das menschliche
Sein verachteten, vielleicht weil ihr Blick nach " Höherem"
strebte.Wir schickten dir Boten und aufmerksam hörtest du
ihnen zu und verbreitetest die Melodie. Du selbst aber
lauschtest den Herzen der Menschen, ihrer Verzweiflung,
ihrem Schmerz, ihrer Freude und ihrer Liebe, oder dem , was
sie dafür hielten. Du fühltest in allem das Sehnen derer,
die vergessen hatten, ihr unendliches Sehnen nach Hause zu
kommen.Du sogst ihren Schmerz und ihr Sehnen auf, bis du
selbst am Boden dich fandest, mit zerfetzten Gewändern und
kaum noch wusstest, wer du warst, oder was überhaupt ich
ist. Du glaubtest, du hättest jegliches Vertrauen verloren,
jegliche Kraft und deine Verzweiflung schrie zum
Himmel.Wieder schickten wir dir Engel, Engel in
Menschengestalt, die um dich waren, dir Licht schickten und
Liebe und siehe da, von den Menschen konntest du nehmen, was
sich dir als Hilfe anbot.Doch du selbst in dir fühltest dich
ohnmächtig, ohne Vertrauen in irgendetwas.Wir fragen dich
nun :
" Wie tief muss ein Vertrauen sein, das dich in die tiefsten
Tiefen stürzen lässt ohne sichtbares Netz, in das Vergessen
fallen und ins absolute Nichtwissen. Wie gross muss ein
Vertrauen sein, das dich in einen Zustand brachte, wo es der
Hand eines Bettlers bedarf, dich aus dem Sumpf zu
ziehen.Nun, geliebter Mensch, frage dich, wie tief muss
dieses Vertrauen sein, denn seine Tiefe entspricht dem Grad
deines Vertrauens in dich selbst, in das Leben , in die
Menschen...und nun sagen wir : "Steh auf , steh auf in dir
und nimm den dir gemässen Platz ein, in Liebe,
Achtung,Dankbarkeit, Verantwortung und Mitgefühl der Erde
und ihren Geschöpfen gegenüber, deren Hüter du bist.Himmel
und Erde vereinigen sich in dir, Licht und Dunkel, göttliche
Liebe im Fleisch manifestiert. Wir verneigen uns in tiefer
Demut vor dir, vor euch. Vertraut nicht in uns, nicht in
irgendwelche Lehren, deren Wahrheit ihr nicht in euch selbst erkennt.
Vertraut in euch selbst, eure Seele
weiss, was es braucht, um den einen Blick zu manifestieren,
der Himmel und Erde vereint und stellt jeden einzelnen von
euch an den ihm gemässen Platz.Nichts lasst ihr zurück, was
sich noch unerlöst an alte Schmerzen klammert. Ihr geht in
einen neuen Morgen, der heraufdämmert auf diesem Planeten,
Vertraut euch selbst, wir vertrauen euch.."
Ps:..und obwohl die Tag- und Nachtgleiche eine Schwelle ist,
wo das Licht der Dunkelheit weicht, ist diese Botschaft eine
Botschaft der Auferstehung,. Es scheint ein Mysterium des
Lichts zu sein, dass es in tiefster Nacht am hellsten
strahlt...in Liebe..Lile