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THEMA: 1. Advent-Über das zu Kommende

1. Advent-Über das zu Kommende 5 Jahre 3 Monate her #116

Zum 1. Advent

Über das zu Kommende...

Viele von uns können sich vielleicht noch an die kindliche Freude erinnern, die mit dieser Zeit einhergeht. Die Freude auf Weihnachten, das Knirschen der Schritte im frischen Schnee, der Geruch von Bratäpfeln in der Luft, der Geschmack von Vanillekipferln, einander die Hände reichen....Eine dunkle und doch herzerwärmende Zeit...Es ist dieser Hauch von Weihnachten, den ich mir als frühkindliche Erinnerung bewahrt habe und zu Ehren dieses kleinen Kindes in mir hab ich heute, wie auch an anderen Tagen eine Kerze entzündet.

Das zu Kommende....
Wie oft hab ich später, als Jugendliche, auch als Erwachsene mich gefragt, was denn kommen würde. Manchmal mit dem warmen Herzen und der knisternden Erregung dieses Kindes, in Vorfreude und tiefer Geborgenheit der Gewissheit, dass sich meine innersten Wünsche erfüllen werden, manchmal in Ängstlichkeit, dass sich meine schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten.
Manchmal aber erstummten Wünsche und Ängste und es war leer in mir. Eine Leere, die weder eine Vergangenheit, noch eine Zukunft mir zeigte. Manchmal war diese Leere gefüllt von der Gegenwart, die Leben hiess, das mich mit aller Macht mit sich nahm, mich ausfüllte und dem ich mich vollständig hingab.

Manchmal war diese Leere leer, so als ob ich mich selbst verlassen hätte und in einem Niemandsland mich befand, dass keine Namen kannte, keine Gefühle, kein Hoffen, kein Wünschen....Dies waren Zeiten, wo ich auf mich selbst wartete, wartete darauf, dass ich mich selbst erfüllte, und doch war es ein Warten ohne zu warten....es war die Ruhe der Samen im Winter, die die Strahlen der Sonne im Frühling neu erwecken würden...

All diese Zustände des Wartens und Nichtwartens, der freudigen Erregung, der ängstlichen Erwartung, hab ich als zu mir gehörig erkannt. So mancher Wunsch hat sich erfüllt, grösser und tiefer, als ich es je hätte erdenken können...So mancher Wunsch hat sich erlöst, indem mein Bewusstsein sich wandelte. So manche Angst hatsich verflüchtigt, sei es, weil auch sie sich erfüllte, und ich es wider vormaligen Erwartens überlebte, sei es, dass das was einstens meine grösste Angst war, mir später als Segen erschien, oder sie einfach verloren ging, weil ich sie einbettete in mir selbst, in meiner gefühlten Ganzheit und ihr so ihre Isoliertheit nahm.

All diese Zustände betrachtend, gehören sie alle zu mir, zu meinem Leben und sie alle wurden und werden vom Fluss getragen, der sie dem Meere zuführt das ich bin, ebenso wie sie der Quelle entspringen, die ich bin.....

Das zu Kommende.....
Wissen wir je, was kommt? Wollen wir es wissen und wie sehr würde das Wissen um das zu Kommende unsere Gegenwart korrumpieren ?
Aus der Perspektive der Vergangenheit ist das damals zu Kommende das Jetzt, und auch dieses ist im nächsten Moment schon vergangen. Nichts zu halten, nichts zu wünschen, nichts zu fürchten....Immer jetzt ist der Fluss, das Meer und die Quelle. Immer jetzt sind wir, bist du du, bin ich ich....Es ist das jetzt, das es zu erfüllen gilt, es ist das jetzt, in dem wir Zukunft schreiben und auch Vergangenheit, bzw wie wir sie in unserem Erleben wahrnehmen.

Das zu Kommende....
Eine brennende Kerze, ein warmes Herz, leuchtende Augen, erfülltes Jetzt....ein Gedanke an die Zukunft, wie ein Sonnenstrahl, der die Nebel des Zweifels bricht....Die Gewissheit angekommen zu sein, in einem Fluss ohne Ankommen....

Weihnachten..die bewusste Geburt des Selbst des Seins....im eigenen Herzen, in der eigenen Seele....

Ich ehre dieses Fest, sowie ich Ostern ehre, als rituellen Ausdruck des Sterbens und Auferstehens...und ich ehre diese Feste wie die Sonnwenden, die Rauhnächte, wie Beltane, Imbolc etc...Ich ehre sie als Zustände des Seins als lebendiges Wesen auf dieser Erde im steten Wandel...und doch immer Ich..

Die Vorfreude auf das zu Kommende...die Vorfreude des Kindes auf Weihnachten, tief in mir verankert,oft in Demut geweint aus dem tiefen Erkennen, dass die Weisheit des Lebens grösser und gewaltiger ist, als alles, was sich mein Köpfchen so vor-stellen kann....
Dem Leben vertrauen heisst auch sich selbst zu vertrauen..und in diesem Vertrauen und in der Gewissheit, dass Weihnachten jeden Tag stattfindet, ob es mir nun fühlbar ist oder nicht....zünde ich die Kerze an zu diesem ersten Advent.....

Das zu Kommende.....heisst auch Platz zu schaffen, der Stille Raum zu geben..sich zu be-sinnen...einen Kelch der Freude zu bereiten, in der Unschuld eines Kindes, auf dass das Selbst, das Leben, diesen Kelch füllen möge, mit allem, was ist.

In Liebe Lile an Eden
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