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THEMA: Schöpferkraft

Schöpferkraft 3 Jahre 7 Monate her #156

Ich erinnere mich deutlich an einen Moment vor vielen, vielen Jahren,als ich in einem träge dahinfahrenden Zug saß und mich fragte wo die Erlebende in mir aufhörte und die Beobachterin anfing. Mehr als ich in diesem Zug saß, sah ich mir dabei zu, wie ich in diesem Zug sass. Mehr als ich dachte, sah und hörte ich mir dabei zu, wie ich dachte, ebenso beobachtete ich mich, wie ich fühlte und ebenso beobachtete ich mich dabei, wie ich aus jedem Ereignis, auch aus jedem möglichen Ereignis eine Geschichte baute, Dinge miteinander verknüpfte, unsichtbare Fäden spann und so erlebte ich nicht nur , was ich erlebte , sondern ich erlebte vielmehr die Geschichten, die mir die allgegenwärtige Beobachterin über mein Erleben erzählte.
Dies fühlte sich für mich merkwürdig an, und ich fühlte damals! etwas Unehrenhaftes, um nicht zu sagen Unehrliches, oder Unauthentisches in diesem Prozess.(Heute nenn ich es Selbstreflektion, bzw Realisation;-) Mir fiel auch auf, dass ich mich mehr mit der Beobachterin identifizierte, als mit der Erlebenden, wobei sich die Grenzen vermischten, da natürlich mein Erleben unmittelbar in die Beobachterin einfloss und die Geschichten der Beobachterin mein Erleben prägten. Dort nun in diesem Zug, in diesem Moment stellte sich mir die Frage, wo denn nun die Erlebende anfing, bzw aufhörte und ob etwas mit mir nicht stimmte, da diese Beobachterin mich schon mein ganzes Leben begleitete und aus einer schier unendlichen Fülle an möglichen Verknüpfungen, für mich Geschichten baute, die mein Leben , mein Erleben, meine Sichtweise zutiefst prägten. Die Beobachterin beobachtete natürlich auch diesen ganzen Frageprozess, und die Erlebende fragte sich, ob sie überhaupt leben würde, wie man sich gemeinhin Leben vorstellt, oder ob sie vielleicht so etwas wie eine Darstellerin wäre, oder eine Schauspielerin, die das, was die Beobachterin ihr erzählte unmittelbar, ohne geringste Zeitverzögerin darstellte.

Damals fand ich keine Antwort darauf.
Jahre später, als ich dann tatsächlich als Schauspielerin im Theater arbeitete, bemerkte ich, dass ich zwar das Proben und Einstudieren der Rollen, ebenso wie die Ent-deckung und Ent-Wicklung der Figur in mir liebte, auch die Premiere, (obwohl ich mir dabei regelmässig fast in die Hose machte;-) aber mir die zig-fache Wiederholung ein und desselben Stückes unglaublich auf die Nerven ging. Dieses Genervtsein war zweigeteilt. Auf der einen Seite mochte ich die Wiederholung von etwas an sich nicht, zweitens bemerkte ich, dass diese Rollen mich völlig vereinnahmten. Spielte ich die Iphigenie, war ich die Iphigenie und mein ganzes Leben und Erleben passte sich plötzlich der Struktur und der Konfiguration der Iphigenie an. Ich erfuhr diese Rollen sozusagen leibhaftig und das erschwerte mir den Alltag. Es nahm mir die Leichtigkeit und es vereinnahmte mich. Ich war das, was man auf der Bühne eine Seiende nannte. Ich spielte die Rolle nicht. Ich war sie.

Auch das schien mir auf Dauer nicht befriedigend. Wie konnte mein Leben eine Aneinanderreihung fremdgeschriebener Rollen sein? Natürlich wurde ich mir in den Jahren eines schier unermesslichen Gefühlsrepertoires gewahr, denn du kannst Gefühle nicht verkörpern, wenn du sie nicht in dir fühlst und so ist die Arbeit eines Schauspielers tatsächlich eine Arbeit mit und an sich selbst.

Nach einigen Jahren sagte mir die "Geistige Welt": "Die Bühne ist zu klein für dich. Das Spiel, das du liebst, wird dein Leben sein".
Ich kann nicht behaupten, dass ich damals das Gesagte vollkommen verstand, und doch war in mir eine Ahnung und ich kündigte beim Theater. Und obwohl ich diese wundersame Zeit niemals missen möchte, habe ich es nie bereut. Das Leben rief mich in einer mir nicht einsehbaren, nicht vorgestellten , unmittelbaren Art und Weise. Ich hatte keinen speziellen Plan und doch war der Weg geebnet in ein Leben voller Schönheit, voller Zauber, voller Wunder, voller riesiger Herausforderungen, voller unerwarteter Wendungen und Überraschungen. Das einzige Setting, wenn man das so sagen kann, das ich gelegt hatte, war ein "Teppich" von Liebe und Zauber und ein unbedingter Wille zur Spiritualität, zur Erforschung des Bewusstseins und ein enormes Mitgefühl, gepaart mit dem Wunsch, Menschen zu helfen.

Jeden, der mir zuvor gesagt hätte, ich würde in den nächsten 20 Jahren ein Modegeschäft führen und die Welt bereisen, hätte ich schlichtweg ausgelacht. Und doch zu jenem Zeitpunkt war mein Geist zumindest so offen, dass ich mich darauf einliess, was das Leben mir anbot. Den Samen zu der Modegeschichte hatte ich schon viele Jahre vorher gelegt, als ich mit 16 für einen überaus seltsamen und aussergewöhnlichen Mann, der von sich behauptete, die Reinkarnation von König Lykaon von Akkadien zu sein, in der Blutgasse in Graz in einem Kellergewölbe Kerzen goss, um mein Taschengeld aufzubessern und später auch, um mir die teure Zugfahrt in die Schweiz(die ich liebte) leisten zu können. Er engagierte mich als Modeeinkäuferin, als ich nach Österreich zurückkehrte, und später übernahm ich selbst eines seiner Geschäfte.

Zurück nun zum Spiel, das mein Leben werden sollte. Ich begann zu begreifen, dass alles was mir sozusagen widerfuhr von langer Hand "vorbereitet" war, dies bezog sich auch auf schicksalshafte Begegnungen. Ich vermutete, soetwas wie eine Bestimmung, einen höheren Willen, dem ich folgte, eine höhere Macht und nur langsam realisierte ich, dass ich vieles davon mitgeschaffen hatte. Nach wieder einigen Jahren, wurde mir mein Leben zu aufregend, zu spannend. Es hatte zuviele Wendungen und Bögen, Herausforderungen und Rätsel, dass ich selbst die Spannung nicht mehr ertrug. Nun schon um meine "Mittäterschaft" wissend, fragte ich mich ernsthaft, wie zum Teufel(man verzeihe mir bitte) ich mir sowas ausdenken habe können.

Und dann begann ich mich auf jene seelische Schöpferebene einzustellen, die dieses Skript angelegt hatte und ich dachte mir in diesem freien Zustand, quasi ihn einnehmend in jener "Zeit", da ich das Drehbuch angelegt hatte: "Wenn du die Möglichkeit hättest einen für dich ultimativen Film zu erschaffen, welche Qualitäten müsste er haben. Sofort war da zu jenem Zeitpunkt Spannung, Abenteuer, unendliche Liebe, überirdisch und menschlich zugleich, Überraschungen, Wunder,etcetc..Dann dachte ich mir und wie würdest du die Heldin erschaffen? Und sofort fiel mir ein, wie dies Heldin in diesem ultimativen Film sein hätte müssen. Und siehe da, die Ähnlichkeit zu dem, wie ich war, war frappierend.
Was mir all dies klarmachte, war, dass ich das meiste was mir widerfuhr, mir selbst zuzuschreiben hätte, bzw meiner Vision eines atemberaubenden Lebens, bzw einer atemberaubenden Geschichte!..Ich hatte also , wann auch immer, meine eigene Geschichte geschrieben, die ich als Inkarnierte dann mein Leben nannte. Das war erstaunlich und schockierend zugleich. Was ich aber auch kapierte, war , dass dies nichts Unumstössliches war und dass ich , sofern ich nur mein Bewusstsein auf ebendiese bewusste Schöpferebene einzustellen vermochte, ich das Skript in diesem Moment und jederzeit ändern könnte.

Ich erinnerte mich lächelnd, dass sogar als kleines Kind und Jugendliche die oberste Prämisse in meinem Leben Abenteuer war. ich hatte alle Enid Blyton´s 5Freunde Bücher vielfach gelesen, ebenso wie Winnetou, die rote Zora u.a.Mein erstes Buch, das ich selbst gelesen hatte, war Rübezahl....Aber die 5 Freunde Bücher waren zumindest eine Zeitlang meine Welt und diese Abenteuer, die sie erlebten, Felseninsel, entsprungene Mörder , Diebe, Entführungen, verborgene Schätze schien mir unendlich wünschenswert
Um es einigermassen kurz zu halten: Ich hatte alles erlebt, war mehreren Mördern begegnet, ein entsprungener Häftling hatte mich ein paar Stunden sozusagen als Geisel genommen, ich war entführt worden, hatte einen Dieb gefasst usw, usw..und ich dachte mir, MÄDEL bitte, pass auf , was du dir wünscht, das Leben gibt dir alles und fragt nicht, ob du es dir zu diesem Zeitpunkt auch noch wünscht.

Mir wurde vollkommen klar, dass alle einmal gemachten Wünsche sich erfüllen, bzw die Möglichkeit zur Erfüllung erhalten würden und erst dann würde der innerste Wunsch, das Wesen selbst sichtbar werden. Was mir zu diesem Zeitpunkt auch schon klar war, ist, dass ich nicht nur Darstellerin und Beobachterin/Zuschauerin, sondern Drehbuchautorin, Bühnenbildnerin, Regisseurin und sogar die Bühne selbst meines Lebens war. Ich war DAS SPIEL als Ganzes und ich erlebte mich in allem und als alles. Zudem erklärte mir auch die Wesen der Geistigen Welt,(die ich zuweilen wie ein Auskunftsbüro behandelte) dass nicht sie das Buch meines Lebensgeschrieben hätten, sondern sich nur bereit erklärt hätten, mir aus meinem selbstgeschriebenen Buch vorzulesen, solange es selbst zu lesen, für mich nicht möglich oder angenehm wäre. Wow...Ich muss ehrlich zugeben, meine Begabung für Spannung muss herausragend gewesen sein und noch heute knabbere ich an so manchem Rätsel, das ich mir selbst gestellt hatte.

Auf jeden Fall ging ich daran mein Skript zu ändern und meinen damals momentanen "Vorlieben", anzupassen und mein Leben änderte sich auf eine Art und Weise, dass mir schummrig wurde, als ob ein neuer Stift mein weiteres Leben geschrieben hätte. Nicht mehr so vordergründig spannend wie zuvor, aber es ging in schier unendliche Tiefen des Bewusstseins, man könnte auch Höhen sagen, aber das spielt keine Rolle. Von aussen betrachtet, schien mein Leben im Vergleich zu vorher fast langweilig, aber im Inneren nahm die Intensität z.T. fast unerträgliche Maße an und das alte "ich" noch ein bisschen träge, wie das so ist mit dem Emotionalkörper, brauchte einige Zeit das folgende nicht als absolute Leere zu empfinden, wobei diese Leere relativ war, denn wie gesagt, im Inneren warteten sämtliche "Naturgewalten "auf mich, Wüsten, Erdbeben, Orkane, Meere, Sümpfe....Es war ein Drama und dieses Drama konnte ich auf so intensive Weise spüren, dass ich begann mich davon zu lösen und nichts, und ich sage nichts schien mir wesentlicher als die Einfachheit des Seins, die Leichtigkeit auch und wieder veränderte ich mein Skript.

Was ich damit sagen möchte, und dies gilt für jeden einzelnen. Wir haben einen Rieseneinfluss darauf , was uns passiert und erst wenn wir dies anerkennen, können wir das Setting auch ändern. Es ist wie bei der Aussaat, bzw wie ein Bauer den Boden bestellt. Je nachdem was er sät, welchen Boden er auswählt, wird er ernten. Wenn du Kartoffeln setzst, wirst du Kartoffeln ernten. Für die meisten sind diese Schöpfungsebenen unbewusst, bzw vergessen und vielleicht ist es auch nicht wesentlich alles ins Letzte nachvollziehen zu können.
Wichtig ist es dennoch zu wissen, dass wir als einzelne und auch im Kollektiv die Macht haben Wahrscheinlichkeitsfelder anzulegen, Ereignisbereitschaften zu fördern, indem wir einen gessunden Boden wählen(die Grundwerte, bzw Paradigmen, auf denen unsere Erlebnisqualität gründen soll) und dann die Samen jener Qualitäten hineinzulegen, die wir zu leben und zu erleben trachten. Ein sehr geschätzter Mensch von mir, Michael Roads leitet seine Seminarteilnehmer dazu an, sich eine für sie wunderschöne Schale zu machen oder zu besorgen und dieser Schale ein oder 2 Grundwerte zuzuordnen, um dann in diese Schale symbolisch(kann auch auf Papier geschrieben sein) jene Qualitäten zu legen, die du in deinem Leben verwirklichen und erleben willst. Das ist eine sehr anschauliche und effiziente Methode...Du kannst auch einen Film imaginieren, mit den Eckpunkten deiner Reise, du kannst auch Teppiche weben und jeder Farbe eine Qualität zuordnen.

Wie auch immer du es machst, du musst wissen, dass das, was du machst, dir vorstellst und du kreierst von aussergewöhnlich hoher Bedeutung für dich und dein weiteres Leben ist. Ich persönlich neige dazu, nicht allzu planmässig vorzugehen. Ich konzentriere mich vielmehr auf die Grundparadigmen und die Qualitäten und lasse mich von der Art der "Reise" überraschen.

Ich hoffe, durch diese lange persönliche Geschichte einigermassen anschaulich dargestellt zu haben, wie sehr und wie viel Einfluss wir auf das Geschehen haben. Dafür braucht es keine spezielle Schulbildung, keine spezielle Position, keine spezielle Rasse , kein spezielles Geschlecht. Es ist unsere natürliche Macht, die unserem Sein innewohnt, nur wird diese Macht bewusst noch viel zu wenig genutzt. Noch immer bevorzugen es viele, Verantwortung abzugeben, andere machen zu lassen und dann sich auch eventuell als Opfer zu fühlen. Diesen Menschen muss ganz klar gesagt werden, dass sie sich ihrer Macht erinnern mögen. Der wirklichen natürlichen Macht, die auch Schöpferkraft heisst. Viele der heute sogenannten Mächtigen haben eine völlig verkehrte Vorstellung von Macht. Sie meinen Macht zu haben, bzw mächtig zu sein, heisst Macht über andere zu haben, heisst sie kontrollieren zu können. Diese Einstellung zeigt, wie machtlos im eigentlichen Sinn sie sich fühlen und wie sehr sie sich selbst vergessen haben und irgendwelchen Vorstellungen über Macht nachjagen.

Kein wahrhaft Liebender, den nicht die Angst beherrscht, würde je Kontrolle über etwas haben wollen, noch würde er Macht über einen anderen haben wollen. Liebe hält in die Freiheit, Liebe begegnet und erkennt sich auf Augenhöhe. Liebe fühlt mit allem.

In diesem Sinne...lasst uns das Feld bebauen auf eine Art und Weise die unmissverständlich Liebe, Mitgefühl, Vertrauen, Schöpferkraft, Weisheit , Gerechtigkeit usw als Früchte hervorbringt und all jenen Ereignissen den Weg bereitet, die diesen Grundwerten und diesen Qualitäten entspringen. Auf einem so bestellten Feld, kann kein Hass, kein Krieg, keine Täuschung gedeihen. All das wird nicht genährt. Dieses Feld zu bebauen und zu bestellen ist die Macht und die Verantwortung jedes einzelnen. Mögen viele diese Verantwortung und diese Macht freudigst in sich erinnern und annehmen.
In Liebe
Gabriela (Lile an Eden)
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