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THEMA: Die Freiheit zum Ich

Die Freiheit zum Ich 10 Jahre 11 Monate her #16

Sieh das Leben als immerwährende Melodie.Manchmal brechen harte,misstönende Sprünge aus dieser Melodie heraus,aber jedesmal ergibt sich aus diesen scheinbar einander widerstrebenden Tönen ein neues harmonisches Gefüge,dessen Schönheit nur noch gesteigert wird ,durch die fast unerträgliche Spannung des Beginns.Das Leben -ein Spiel,das immer wieder seine Sequenz variiert,in der die scheinbare Unordnung jeweils zum Kristallisationspunkt immer neu sich entfaltender Ordnungen wird (Zitat aus Stein und Flöte von Hans Bemman)


..und manchmal gehen meine Tage falsch und manche Nächte sind voll öder Sterne
..und als das Mal wieder einmal ein Mal war,erwachte ich in unsäglicher Trauer.Mein Leben schmerzte mich und ich war wütend, wütend auf mich selbst ,wütend auf das Leben, wütend auf die anderen,wütend sogar und vorallem auf die geistige Welt, die mir schon seit Anbeginn der Zeit erzählt,dass alles gut sei,egal wie ungut oder unerträglich es sich auch anfühlte..und ich wünschte mir von Herzen einen Tag des Glücks,nicht zu verwechseln,mit den grundlos glückseligen Momenten,die ich erlebt hatte und in Dankbarkeit für alles und jeden zerflosss,sondern mit Grund glücklich zu sein,weil all das .was mir begegnet hellstes Entzücken in mir auslöst,wie der Duft von Vanille,der ,wann immer ich ihm begegne mich in Exstase versetzt.Sogeartetes Glück wünschte ich mir,ein vom Aussen hervorgerufenes ,in mir zum Schwingen gebrachtes bedingtes Glück sozusagen,und ich war wütend und traurig über die Abwesenheit dieses begründeten Glücks.Vielleicht liegts an mir,sagte eine Stimme in mir, vielleicht bin ich zu beschränkt,vielleicht sind meine Vorstellungen vom Glück zu beschränkt,vielleicht liegt es daran ,dass ich nicht alles so lieben kann,wie den Duft von Vanille..Das würde ich ja gern,antwortete ich ,aber ich kann es nicht willentlich herstellen,ich habe auch meine Liebe zu Vanille nicht willentlich erzeugt ..sie ist einfach da..Ich könnte nicht mal sagen,was genau es ist,was mich glücklich machen würde,
ausser Resonanz vielleicht.jene gnadenvollen Momente.wo ich mein Innerstes im Aussen erfahre,in einem Gefühl,einer Geste ,einem Blick,einer Musik,einer Geschichte,dem Schnurren einer Katze,der Biegung eines Ästleins..usw
was ich allerdings definitiv sagen kann ist,was mich unglücklich macht..jede Art von Lüge ,sei es belogen zu werden,oder mich selbst zu belügen,in einer Atmosphäre mich zu bewegen in Anwesenheit von Menschen,die in Abhängigkeit von einem Staubkorn leben,und ein aus der Ordnung gehüpfter Brösel bereits ihre Weltordnung zum Schwanken bringt und wieviel mehr noch ein Gedanke oder schlimmer noch eine Tat,die den gängigen Moralvorstellungen oder Glaubenshaltungen der jeweiligen Zeit zuwider läuft.Wenn ich dann dieses Unglück fühle das Sarte mit:"Die Hölle sind die anderen"
beschreibt,stellt sich mir unweigerlich die Frage: Warum berührt mich das ? Wenn ich in mir heil bin,warum irritiert mich dann die Angst,die Ohnmacht,das Nichtverstehen,die Wut ,der Neid,die Gier und die Gefühlskälte anderer?..und dann wie das Amen im Gebet stellt sich mir die nächste Frage:WOMIT IN DIR GEHT DAS IN RESONANZ ?
Oh wie ich diese vielgepriesene,als tatsächliches Gesetz verstandene Frage verabscheue !Immer und immer wieder ,habe ich brav diesem unumstösslichen Gesetze folgend,mich in Frage gestellt,in mir gegraben und geforscht und jeden Ansatz einer Wurzel für eines dieser Gefühle in mir ausgerissen,befriedet,durchleuchtet und durchliebt und mehr noch,ich habe die Erde in mir verbrannt,auf der eines dieser Gefühle hätte wachsen oder gedeihen können.Vielleicht war da noch ein Fünkchen von Erwartung in mir,eine stille Hoffnung,dass nun,da alles in mir rein war mir nur mehr Reines widerfahren würde.Und so stand ich da,wie ein Kind in dieser Welt,reinen Herzens und wurde geschlagen,missbraucht und belogen und je reiner ich wurde ,umso mehr sah ich das Sehnen nach Liebe schon im kleinsten Ansatz all dieser Handlungen und ich verlor jegliche persönliche Reaktion darauf.Alles was blieb war Mitgefühl oder das was ich dafür hielt. Mehr als alles andere war es wohl Mitleid ,oder wie sonst ist es zu erklären,dass ich in dem Moment ,wo man mich schlug und das Blut aus meinem Auge rann ,weder Angst noch Hass fühlte,sondern Mitgefühl für eine Seele,die sich vom Leben und Gott betrogen fühlte und sich mehr als alles andere nach Liebe sehnte, und den damit verknüpften Schmerz ?..und ich trauerte um die Seele des Menschen und in gewisser Weise auch um mich selbst,die ich diesen Schmerz kannte ,doch nicht eine Sekunde trauerte ich darüber,dass ich verletzt war.Ich betrauerte auch den Abschied von einem Menschen,da mein Selbsterhaltungstrieb erkannte,dass ich mich fernhalten müsste,da dieser Mensch mich töten würde,auch wenn ich ihn mit offenen Armen halten würde,ihn trösten oder nichts als Liebe empfinden würde. In diesem Moment verlor ich die Unschuld ,oder besser gesagt,das bedingungslose Vertrauen,dass Liebe und Unschuld mich schützen könnten ,meinen Körper davor bewahren könnte,verletzt zu werden.So lebte ich weiter,zutiefst verstehend,dass es so und nicht anders passieren hätte können,in Anbetracht der geistig-seelischen Verfassung dieses Menschen und meiner grenzenlosen Bereitschaft in allem Liebe zu sehen,oder zumindest den Schmerz als Sehnen nach Liebe zu deklarieren,der jemand zu solchen Handlungen zwingt.Natürlich ist das eine recht unzulängliche Antwort auf die Frage;warum passiert das mir? und in meiner sich dann doch einschleichenden Angst besuchte ich den Vorstand der klinischen Psychologie in Graz. Er erklärte mir freundlich,dass mein Leben wohl eine Gnade für andere wäre,da mein Mitgefühl keine Grenzen kenne ,aber eben ein Fluch für mich selbst,weil es eben keine Grenzen kenne.Dann erklärte er mir noch,dass für diese Erlebnisse alte ,in frühester Kindheit erworbene ,im limbischen System gespeicherte Programme zuständig wären,auf die niemand,auch nicht die Medizin einen Einfluss hätte und ich froh sein sollte ,dass ich noch lebte,bzw. dass ich so lebe ,wie ich lebe. Andere wären daran gestorben oder im Irrenhaus..und da erwachte mein Lebensgeist und ich sagte nein..jeder von uns kann sich neu schöpfen in jedem Moment,Geist schafft Materie,nicht umgekehrt..und ich begann das alte Loch zu stopfen,das ich zwischen Solarplexus und Herz körperlich fühlte und ich füllte es mit den Ozeanen,mit allen Planeten des Weltraums,mit aller Luft und aller Liebe und ich schickte das Feuer,um den Schmerz zu transformieren und das Loch hat sich geschlossen,fühlbar geschlossen..kein Abgrund mehr,der mich zu verschlingen droht..doch noch immer an manchen Tagen bin ich traurig und wütend und manchmal treibt mich die kleinste Abweichung von etwas Gewünschtem zur Weissglut,sei es auch nur für eine Millisekunde. Das passiert ,OBWOHL ich verstehe ,in jedem Moment,warum sich der andere so verhält,wie er sich verhält und ich es nicht einmal persönlich nehme,da ich die inneren Struktueren der Menschen sehe,wie du die Zeilen,die du liest.Es ist auch keine Frage des Verzeihens,da ich niemandem Schuld geben kann ,wenn ich doch sehe dass das Handeln dem Momentbewussten völlig adaequat ist.Bleibt dann wieder die Frage:Warum ist es in meinem Leben,warum sind diese Menschen in meinem Leben,wenn doch in mir all die Mechanismen nicht mehr sind,die so ein Verhalten durch das ominöse Gesetz der Resonanz erschaffen könnten.Und dann kommt wieder die Wut und ich folge ihr bis an die Wurzel..es ist die Wut,das nicht in jedem Moment mit anderen teilen zu können,was ich als gefühltes Wissen in mir erfahre,wie es sein könnte...und woher kommt diese Erwartung oder dieser Wunsch?Möglicherweise von einer Erinnerung an eine paradiesische Zeit ,sei sie vergangen oder zukünftig und doch finde ich es anmassend es zu erwarten,nur weil man um die Möglichkeit weiss und ich ruf mich dann zurück in meiner Erwartung und gestehe jedem Menschen die Wahl zu ,sich selbst und sein Leben zu gestalten ,wie er es will und ich bin dankbar für das,was ich teilen kann ..und doch fühle ich mich eingesperrt durch die Grenzen anderer und ich möchte meine Flügel ausbreiten und mit anderen Adlern in die Grenzenlosigkeit fliegen,doch fühl ich mich dann in einer Spatzenwelt gefangen,wo der erste Krümel zum Anlass wird zurückzubleiben , und sich nie vom gedeckten Tisch zu entfernen,aus Angst,man könnte einen Krümel verpassen,oder 8stunden Schlaf ,oder die Sicherheit eines Bankkontos...und so beginne ich andere verantwortlich zu machen für mein gefühltes Unglück ..doch nicht einmal das kann ich dann in letzter Konsequenz,weil ich sie ja verstehe,weil ich es selbst erlebt habe und so leiste ich dann einfach Widerstand der Situation gegenüber,ich weigere mich zu akzeptieren,dass etwas so ist,wie es im Moment eben ist und das ist die Quelle meines Wutes,aber auch meines Schmerzes...und dann kommt da eine Stimme ,die sagt: Geduld mein Kleines ,Geduld,nimm alles was du siehst und deiner inneren Wahrheit nicht entspricht als vorübergehend,als Illusion "
Wie lange noch mit geschlossenen Augen Glück fühlen und mit offenen das Gegenteil davon?..und dann kommt dieses Sehnen nach einer Lebensform in der Glück teilbar ist ,innen und aussen.Vor mehr als 20 Jahren ,habe ich die Wahl für mich getroffen,meinem Herzen zu folgen,egal was andere davon halten oder es verstehen...und so erfüllend diese Wahl für mich war,begegneten mir auch noch im innersten Ich die anderen,ihr Schmerz,ihre Wut,ihr Unverständnis ,das mein Verhalten in ihnen ausgelöst hat und der das damit verbundene Mitgefühl/Mitleid.Wie oft hab ich meine Sprache angepasst,um ihnen Dinge verständlich zu machen,vordergründig wohl um ihnen zu helfen,in Wahrheit wahrscheinlich um sie mitzunehmen in eine Realität,die ich mit ihnen teilen wollte.Wie oft hab ich Worte der Liebe gewählt,auch wenn ein Teil von mir zerbrach,während ein anderer Teil diese Liebe auch wahrhaftig fühlte.
Was nun ist die Freiheit zum Ich?
Die schmerzhaften Anteile nicht zu nähren,ihnen keine Handlungsgewalt zu geben oder zu sagen: Ich hasse dich und ich liebe dich gleichzeitig,ich fühl mich vom Leben betrogen und ich habe die innerste Gewissheit,dass es es gut mit mir meint.Ich bin so unsagbar hässlich wie ich schön bin,so stark wie ich schwach bin,so todtraurig wie glückselig,am Ende und am Anfang..immer gleichzeitig..
Ist das die Freiheit zum Ich?
Ja sagen zu können zu allem was in mir ist,war und sein wird,denn sobald ich die Zeit aus dem Spiel nehme,und nicht mehr differenziere,was ich heute gelöst habe ,aber damals empfand..bin ich Adler und Spatz,beschränkt und unendlich.
Ist das die Freiheit?
Ja sagen zu können zum Beschränkten im Unendlichen,zum Unendlichen im Beschränkten,zum Beschränkten im Beschränkten und zum Unendlichen im Unendlichen ?

Weiterhin alle scheinbar einander widerstrebenden Emotionen
zu erfahren gleichzeitig und doch als Ganzes in Frieden zu sein,weil man sich in keiner dieser Emotionen mehr verliert oder sich mit einer ausschliesslich identifiziert?
Ist das Freiheit?
Sich zu sehnen nach einer Erfüllung,die man bereits in sich trägt,Wunsch und Erfüllung gleichzeitig zu erleben,weil man die Illusion von innen und aussen verliert?
Ist das Sehnen notwendig,damit irgendwann das Aussen dem Innen entspricht,solange man den Unterschied zwischen innen und aussen noch als Unterschied erfährt,oder gilt es dieses Sehnen ganz zu verlieren,den Blick vom Aussen abzuwenden und ihn nach innen zu richten um von dort aus zu erkennen,dass das Aussen dem Innern entspricht..immer und alles ,aber wirklich alles,was du im Aussen wähnst,in dir ist?
oder ist es Freiheit zum Ich,sich in jedem Moment als all das zu erfahren,in jedem Entwicklungszustand,als Raupe,als Schmetterling ,als Sehnen des Samens die Pflanze zu werden und gleichermassen sie essentiell zu sein ? All das als ICH zu erfahren,jedes vermeintliche Du im Aussen als ebenso ICH.
Wenn nun alles ICH ist,mit wem könnte ich dieses Ich dann teilen,wenn aussen und innen verschwunden sind,sich jedes Wort erübrigt hat,was bleibt dann.....ist das Freiheit zum Ich? ..oder auch dort der Einzigartigkeit all unserer Ichs zu vertrauen,die alle ICH ganz sind ,aber eben doch einzigartig im Erleben ,um so ,wenn es unendlich viele AllIchs gibt innen und aussen teilen zu können im Wissen um das Alleine Ich in jedem Ich und auch gleichermassen im Wissen,dass jedes Ich in ihm enthalten ist..ist es nicht diese unbeschreibliche Möglichkeit etwas innen und aussen gleichzeitig zu erleben,die Leben als Mensch so kostbar macht? So oder so ähnlich ahne ich eine grenzenlose Freiheit zum Ich die selbst das scheinbar Beschränkte in Liebe erfährt.Ich glaube ,es hängt in hohem Masse davon ab,was jeder einzelne von uns als Freiheit erkennt und anerkennt,wie unser Erleben in Zukunft sich gestaltet. in tiefer Liebe und wirklich unendlichem Dank für eure Aufmerksamkeit ..Lile

PS: und wann werden wir dieses Wechselspiel der Gefühle geniessen können,ohne sie nach scheinbarem Wert zu bemessen ?
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