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THEMA: Die ungelebten Kinder der Wirklichkeit

Die ungelebten Kinder der Wirklichkeit 6 Jahre 10 Monate her #99

Wer kennt sie nicht, jene verlorenen Kinder, in den unbeschienenen, kargen Tälern, deren Flüsse versiegt sind, deren Blüten nicht blühen in unserem Lebensgarten, obwohl die Knospen so vielversprechend schienen. Wer kennt sie nicht jene armseligen Kreaturen, jene ungelebten Möglichkeiten, die wir wie Totgeburten in uns tragen, die wir nie bestattet haben, weil wir nicht glauben können, dass sie nicht geboren sind, als Ereignisse nicht stattgefunden haben. Sei es eine Liebesbeziehung, die uns bei der ersten Begegnung ewiges Glück versprach, sei es ein Talent, das nie erblühte, seien es die ungelebten glücklichen Tage mit einem Menschen, der gestorben ist, sei es eine Versöhnung, die nie zustande kam, eine unterlassene Hilfeleistung etc, etc..
Die ungelebten Kinder der Wirklichkeiten haben viele Gesichter, und wie Wegelagerer begleiten sie uns, ängstigen sie uns, machen uns traurig, ängstlich, wütend. Manchmal scheinen sie uns ein Abbild unseres Versagens zu sein, ein Beweis unserer Unwürdigkeit geliebt zu werden, oder auch eine Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Zuweilen klammern wir uns an einem dieser ungelebten Kinder der Wirklichkeiten fest, als ginge es um unser Überleben, als wäre der Glaube oder die Hoffnung, dass es doch noch zu Leben erwache, unsere einzige Sonne, unsere einzige Nahrung, unser einziger Lebensinhalt....Manchmal werden diese ungelebten Kinder sogar über den Tod hinaus mitgenommen, manchmal rufen sie uns förmlich in eine andere Inkarnation.

Alles, was wir nicht heimgeholt haben, in die Ganzheit unseres Seins, in unser Herz aufgenommen haben, alles woran wir haften, sei es durch einen Wunsch, einen Groll, eine Rache, einen Widerstand bleibt in unserer Nähe, umkreist uns, umso mehr wenn wir der ungelebten Möglichkeit keinen Raum in uns bereiten, sich zu erlösen, sei es sich zu verlebendigen, alsauch sich zu erlösen, indem wir sie begraben, freiwillig verabschieden, bzw den Wunsch, das Sehnen , den Schmerz loslassen und uns nicht mehr damit identifizieren.

Oftmals bei genauerer Betrachtung stellt es sich manchmal als Segen heraus, dass ein Wunsch nicht erfüllt wurde, manchmal hätte seine Erfüllung in eine Sackgasse geführt, die unserer Entwicklung nicht förderlich gewesen wäre. Manchmal waren wir selbst nicht bereit, manchmal waren wir selbst uns nicht würdig das Paradies zu betreten, das wir ahnten. Und so stellen sich zuweilen diese ungelebten Kinder der Wirklichkeiten auch als Schuld dar, als das was wir uns selbst schuldig geblieben sind, als diese illusionäre Getrenntheit zwischen dem erfahrenen Ich und dem geahnten Selbst, in dem sich alles, und ich sage alles schon erfüllt hat, erfüllt ist. Doch wir, in unseren traumatisierten, an Mangel gewöhnten Ichs wollen es erleben, schmecken, fühlen, angreifen etc etc und das alles jetzt und sofort. Diese Haltung der Ungeduld, der Reue, der Schuld, des Zweifels, der Angst, des Schmerzes, lässt die ungelebten Kinder sich in jenen kargen Tälern sich unseren Blicken entziehen, zuweilen auch sich als Elementale in unserem Unterbewusstsein verankern und uns heimsuchen. Sie werden zu Fata Morganas oder zu Gespenstern, die nicht von deiner lebendigen Quelle genährt werden und in Konservendosen des Denkens und Fühlens eingesperrt sind, und dennoch ihre Wirkung in uns zeitigen.

In einem erweiteren Gewahrsein ändert sich der Blick, ändert sich die Szenerie. In Liebe und Demut erkennst du die Stimmigkeit und die Weisheit allen Geschehens und du stellst in Dankbarkeit fest, was dir aus diesen ungelebten Kindern erwachsen ist. Denn jeder Tod ist auch eine Geburt...und du beginnst zu begreifen, dass diese ungeborenen oder gestorbenen Kinder die Mütter weiterer Kinder waren, von Qualitäten auch, die dir aus ihnen erwuchsen. Und vielleicht kannst du diesen Kindern von Herzen Danke sagen, sie rufen und vielleicht auch zeigen sie sich dir freiwillig. Denn auch sie wollen nach Hause zu dir, heim in den lebendigen Strom...Nimm sie in dein Herz und du wirst merken, dass all diese angekommenen, angenommenen KIndern, dir neue Energien schenken, dich weiter machen, dich stärken...Nimm ihre Angst an, ihren Schmerz, ihre Ungeduld, ihre Scham, ihr Versagen, nimm sie alle in dein Herz und schenke ihnen und so dir Selbst die Heilung der Liebe im Jetzt.
Und auch, wenn es zuweilen schwierig scheint, eine Situation als gut zu erkennen, bzw in Frieden mit einer dieser ungelebten Kinder zu sein, gib der Möglichkeit den Raum, dass diese Wunde sich dir eines Tages als Same zeigt, der auf den bereiteten Felder deiner Erlebnisrealität erblüht...Manche Dinge unterliegen nicht deinem emotionalen oder gedanklichen Wollen, und manchmal hättest du nichts, und ich sage NICHTS tun können, um eine Situation zu verändern, bzw den von dir im Moment gewünschten Ausgang zu zeitigen. Das einzige, was du immer tun kannst, ist deine Reaktion auf ein Ereignis zu wählen, so du bewusst bist. Und Bewusstsein ist weit mehr als intelektuelle Analyse. Intelligenz, die Fägigkeit "dazwischen zu lesen" ist keine Funktion des Verstandes, auch wenn uns viele das glauben machen wollen. Intelligenz erwächst aus der Verbundenheit mit dem ganzen, aus der Intuition, aus der vereinigten Wahrnehmung beider Gehirnhälften in Verbindng mit dem Herzen. Intelligenz kennt nur ewiges Leben, ewiges jetzt...und sie schöpft sowohl Vergangenheit, als auch Zukunft-Jetzt. ♥Lile

Als Abschluss noch ein Teil eines Gedichts aus meinem Buch:DIE MAGISCHE NATUR
...
Gebunden im Körper, frei im Geist,
dass du als Seele um die Ewigkeit weisst,
die jetzt beginnt, wenn du dich weitet
und Grenzen sprengst, von Welt bereitet,
dann weisst du, dass du nichts versäumt,
weil du erfährst, was du geträumt,
denn irgendwo hat sich´s vollzogen,
auch wenn du fühltest dich betrogen,
denn deine Grenzen sind nicht deine,
sie sind in Wahrheit schön und keine,
wenn du erkennst des Lebens Spiel,
das Grenzen schafft, nur weil es will,
dass sich das eine strahlend Licht
in viele strahlend Lichter bricht.

So bist du immer eins mit allem,
kannst niemals aus dem Einssein fallen,
denn alles, was jemals erlebt
auch in deiner Seele bebt,
und alle Körper werden einer,
verloren ist in Wahrheit keiner,
alle sind sie Instrument,
dass sich der Gott im Sein erkennt
und dauern fort in Ewigkeit
sie wechseln nur ihr irdisch Kleid.
Siehst du den Vogel, wie er fliegt,
du fliegst mit ihm,
wenn Liebe siegt ...
(c) Lile an Eden, www.artvisionweb.com
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